Talententwicklungsexpert:innen sprechen viel über Skills, aber nur wenige von ihnen wissen genau, welche Skills ihre Mitarbeitenden haben. Die Herausforderung besteht zum Teil darin, dass für eine echte Beurteilung der Skills einer Person mehrere Perspektiven und Datenquellen erforderlich sind.
Mitarbeitende und ihre Führungskräfte liefern sicherlich wertvolle Perspektiven über Skills. Deshalb bietet Degreed eine Einschätzung der Skills mittels Eigenbeurteilungen und Beurteilungen durch Führungskräfte an. Skill-Assessments sind eine weitere wichtige Quelle der Validierung. Bei Degreed geschieht dies über unseren dynamischen Skill-Assessment-Fragebogen, Skill Reviews und die Integration von Akkreditierungstools von Drittanbietern.
Was in unserem Skill-Rating-Prozess noch fehlte, waren die Perspektiven und Beurteilungen von Kolleg:innen. Teammitglieder, die bei ihren täglichen Aufgaben eng mit einer Person zusammenarbeiten, haben einzigartige Einblicke in die Art und Weise, wie diese Person ihre Skills bei der Arbeit einsetzt. Und genau diese Einblicke sollten erfasst werden.
Degreed-Kunden haben bereits die Vorteile unserer Lösungen für Skilleinblicke und Skill Ratings kennengelernt, mit denen sie die Skilldaten ihrer Mitarbeitenden analysieren können. Aber sie wünschen sich noch weitere Einblicke.
„Wir können im ersten Schritt die von Kolleg:innen geprüften Qualifikationsniveaus der Mitarbeitenden mit Nutzungs- und Geschäftsleistungsdaten verknüpfen“, so Peter Manniche Riber, Head of Digital Learning bei Novo Nordisk. „Wir können die bewusste Entwicklung von Fähigkeiten im gesamten Unternehmen vorantreiben und die richtigen Lerninterventionen auf der Grundlage von Benutzerpräferenzen, Verhalten und Geschäftsanforderungen planen – und zwar automatisch.“
Aus diesem Grund haben wir Kolleg:innenbeurteilungen entwickelt. Beurteilungen durch Kolleg:innen sind ab sofort verfügbar und ermöglichen es den Teilnehmenden, direkt von ihren Kolleg:innen Feedback zu ihren Skills zu erhalten. So gewinnen L&D-Führungskräfte einen 360-Grad-Blick auf die Skills ihrer Mitarbeitenden.
Kolleg:innenbeurteilungen im Detail
Kolleg:innenbeurteilungen sind die neueste Ergänzung des Degreed-Angebots. Sie sollen Unternehmen dabei helfen, die Skill Levels ihrer Mitarbeitenden zu verstehen. Mit dieser Funktion können Einzelpersonen von ihren Kolleg:innen Feedback zu bestimmten Skills anfordern.
Ähnlich wie bei den Eigenbeurteilungen und den Beurteilungen durch Führungskräfte liefern Kolleg:innenbeurteilungen einen Datenpunkt über den Grad der Beherrschung eines bestimmten Skills durch eine Person, aber diesmal aus der Perspektive direkter Kolleg:innen.
Diese einzigartige Perspektive liefert wertvolle Daten darüber, wie ausgeprägt der Skill ist. Sie rundet das Skillprofil einer Person durch das Feedback von Kolleg:innen und Führungskräften sowie Eigenbeurteilungen ab. Dadurch ist eine 360-Grad-Sicht auf die Skills dieser Person möglich.
Wie funktionieren Kolleg:innenbeurteilungen?
Es ist ganz einfach, Feedback von Kolleg:innen zu erhalten. Die Person wählt einen Skill aus und bittet dann ein Teammitglied um Feedback. Der Kollege bzw. die Kollegin erhält eine Benachrichtigung mit der Bitte um eine Beurteilung. Sobald diese abgeschlossen ist, sind die Details der Beurteilung für die lernende Person sichtbar.
Mit Kolleg:innenbeurteilungen können Lernende:
- Kolleg:innen um eine Beurteilung bitten,
- Kolleg:innen auf Anfrage beurteilen,
- sich eine Zusammenfassung ihrer Beurteilungen durch Kolleg:innen ansehen,
- sich die Details jeder Beurteilung durch Kolleg:innen ansehen,
- sich ihre durchschnittliche Beurteilung durch Kolleg:innen ansehen.
Führungskräfte erhalten ebenfalls Einblick und können sich so ein besseres Bild der Skills und Skill Levels in ihrem Team machen.
Grafik: Beurteilungen durch Kolleg:innen + Beurteilungen durch Führungskräfte + Eigenbeurteilungen + Beurteilungen durch Assessments = 360-Grad-Skillprofil (sprich: umsetzbare Daten)
Was das für das Unternehmen bedeutet
Die Skilldaten aus den Kolleg:innenbeurteilungen und anderen Quellen sind unerlässlich für die Bewältigung der Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind.
Laut einer Studie von Deloitte sagen 89 % der Führungskräfte, dass Skills für die Definition von Arbeit in Unternehmen immer wichtiger werden. Aber nur 18 % sind der Meinung, dass ihre Belegschaft ihre Skills und Fertigkeiten in vollem Umfang nutzt.
Wie können die Skills maximiert werden, wenn die einzelnen Mitarbeitenden und die L&D-Expert:innen ihrer Organisation nicht wissen, welche Skills überhaupt vorhanden sind? Gar nicht. Deshalb sind umfassende Skillprofile auf Basis von Eigenbeurteilungen sowie Beurteilungen von Kolleg:innen und Führungskräften nötig, um das Potenzial der Beschäftigten und des Unternehmens zu maximieren.
Wenn Ihre Belegschaft die Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllen soll, müssen Sie das vorhandene Potenzial verstehen. Haben Sie dieses Wissen erst einmal entdeckt, können Sie wirklich etwas bewirken.
Was bedeutet das für L&D?
Fundierte Skillprofile helfen L&D-Expert:innen bei der Bewältigung allgemeiner Herausforderungen.
So müssen L&D-Teams beispielsweise sicherstellen, dass die von ihnen angebotenen Lernchancen wirkungsvoll sind. Durch das Analysieren von Skillprofilen und Skill Gaps kann die L&D-Abteilung die Entwicklung gezielt dort fördern, wo sie am wichtigsten ist. Auf diese Weise werden nicht nur bessere Ergebnisse erzielt, sondern es kann auch ermittelt werden, welche Lernressourcen im Moment nicht benötigt werden. Dadurch wird der Bereich L&D effizienter.
Ein vollständiges Skillprofil unterstützt auch eine weitere Kernaufgabe von L&D: die Entwicklung von Führungskräften. Die Daten aus den Kolleg:innenbeurteilungen und anderen Datenquellen helfen der L&D-Abteilung herauszufinden, wo mehr Lernressourcen benötigt werden. So sind sie in der Lage, eine effektive Führung in ihrem Unternehmen zu fördern.
L&D-Fachleute legen zudem Wert auf eine lernorientierte, positive Arbeitsplatzkultur. Unser Forschungsbericht So lernen Beschäftigte heute aus dem Jahr 2021 hat die gemeinsamen Merkmale einer positiven Lernkultur ermittelt. Interessanterweise bewerten Mitarbeitende, deren Skills von Kolleg:innen bewertet wurden, ihre Lernkultur mit 75 % höherer Wahrscheinlichkeit als positiv.
Damit L&D-Führungskräfte eine positive Kultur des lebenslangen Lernens schaffen können, müssen sie zunächst „ein Umfeld mit psychologischer Sicherheit schaffen, in dem alle Mitarbeitenden in ihrer Entwicklung unterstützt werden“. Deshalb empfehlen wir die Einführung von 360-Grad-Beurteilungen, die Kolleg:innenbeurteilungen, Skill Assessments sowie Beurteilungen durch Führungskräfte und Eigenbeurteilungen umfassen.
Und natürlich unterstützen all diese Daten Reskilling- und Upskilling-Initiativen, sodass L&D genau die Skills fördern kann, die das Unternehmen braucht.
Was bedeutet das für die Beschäftigten?
Da Skills für die Definition von Arbeit und die Vergabe von Karrierechancen immer wichtiger werden, müssen die Beschäftigten ihr Know-how auch präsentieren. Ein umfassendes Skillprofil, das Datenpunkte wie Kolleg:innenbeurteilungen enthält, bietet Mitarbeitenden alle erforderlichen Informationen, um ihre Stärken hervorzuheben und Optimierungspotenziale anzugehen.
Hier ein Beispiel:
Marisa arbeitet als Datenanalystin für ein Softwareunternehmen, das auf der Suche nach kreativen neuen Ansätzen für sein Produktangebot ist. Die L&D-Abteilung ist intern auf der Suche nach einer Person, die sich mittels Upskilling oder Reskilling für die Position als Produktmanager:in qualifizieren kann. Marisa bekundet ihr Interesse. Sie bespricht dies mit ihrem Vorgesetzten und findet heraus, welche Skills am wichtigsten sind. Marisa füllt dann eine Eigenbeurteilung und einen Skill Review aus, um ihre Expertise bezüglich dieser Skills belegen zu können.
Marisa möchte noch einen Schritt weiter gehen und ihre Stärken aus einer zusätzlichen Perspektive zeigen. Deshalb bittet sie ihre Führungskraft und einige Teamkolleg:innen, ihre Skills zu beurteilen.
All diese Datenquellen ergeben zusammen eine 360-Grad-Sicht von Marisas Skills.
Nachdem Marisa ein vollständiges Skillprofil zusammengestellt hat, sieht sie, dass bestimmte Skills wie „Kritisches Denken“ bereits sehr stark ausgeprägt sind, aber noch Schwächen im Bereich „Produktdesign“ bestehen. Mit diesem Wissen sucht sie gemeinsam mit ihrer Führungskraft nach Weiterbildungsmöglichkeiten, um ihre Skills im Bereich „Produktdesign“ zu verbessern.
Marisa ist nicht nur ihrem Ziel nähergekommen, sondern das L&D-Team konnte das Unternehmen bei einer wichtigen Initiative unterstützen. Auf diese Weise profitiert das Unternehmen von der Entwicklung von Talenten aus den eigenen Reihen.
Fazit
Kolleg:innenbeurteilungen sind der nächste wichtige Schritt zur Vervollständigung des Skillprofils einer Person. Ein vollständiger Einblick in die Skilldaten eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin kann einen enormen Einfluss auf das Leben Ihrer Belegschaft, die Effizienz Ihres L&D-Teams und Ihre Geschäftsergebnisse haben.
Neugierig geworden? Vereinbaren Sie noch heute Ihre individuelle Degreed-Demo.