•   Article   •   4 mins

Wie Lernteams bei KI-Experimenten durchstarten können

* Bitte beachten: Alle Experimente wurden für Englisch konzipiert.

Wir befinden uns in einer neuen Ära der KI-Experimente, an denen alle Lern- und Talentteams teilnehmen können. 

Dieser bahnbrechende Wandel gleicht der wissenschaftlichen Revolution, als spannende neue Weltanschauungen die wissenschaftliche Methodik völlig neu gestalteten. In diesen Anfangstagen verließ sich die Menschheit auf die Experimente von Bacon, Galileo, Kopernikus und Newton, um ein neues Verständnis von der Welt zu erlangen. 

Mit Blick auf die Gegenwart haben wir uns ebenfalls nur auf einen kleinen Personenkreis verlassen, der Technologieexperimente und Forschungsprojekte durchführt, um das gesamte Unternehmen zu steuern und voranzubringen. Doch da die KI mittlerweile quasi alles demokratisiert hat, wäre es schlicht Zeitverschwendung und unnötig, die Experimente für die Vielen nach wie vor den Wenigen zu überlassen. 

Heute können und sollten alle Lern- und Talentteams aufgeschlossen für KI-Experimente sein. Alle können den aufklärerischen Geist in sich wecken, ihre Neugier entfachen und experimentieren, um sich im KI-Universum zurechtzufinden.

Falls Ihre Unternehmensführung oder Ihr Lernteam sich noch nicht mit aufschlussreichen KI-Experimenten auseinandergesetzt hat, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für den Einstieg. Betrachten wir nun verschiedene Möglichkeiten, mit denen Sie Ihr KI-Labor in Betrieb nehmen können. 

Schritt 1: KI-Sicherheitsvorkehrungen.

Bevor Sie die Kolben in Ihrem KI-Labor befüllen und erhitzen, gilt es verschiedene Regeln festzulegen. Wir alle kennen die Cartoons, in denen die Dinge schnell außer Kontrolle geraten und alles in die Luft fliegt. Auf solche unerwünschten Ereignisse können wir gern verzichten. KI-Experimente ohne Sicherheitsvorkehrungen stellen ein Risiko für Ihr Unternehmen, Ihre Kund:innen und Ihre Mitarbeitenden dar. 

Schon Jim Hemgen, Talent Director bei Booz Allen, machte auf der LENS-Podiumsdiskussion Exploring AI: Real World AI Experimentation darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, mit den KI-Sicherheitsvorkehrungen zu beginnen. Zudem spricht sich Hemgen dafür aus, alle Mitarbeitenden gleichermaßen auf die Regeln und Richtlinien aufmerksam zu machen. Alle Mitarbeitenden können und sollten mit dem Einsatz von KI experimentieren, um sich die Arbeit zu vereinfachen. Dafür müssen alle Mitarbeitenden – vor allem die Ihrer Talent- und Lernteams – die Unternehmensrichtlinien kennen und befolgen. 

Booz Allen ist einer der größten KI-Dienstleister der US-Regierung, sodass der hohe Stellenwert der Governance nicht überrascht. Booz Allen ist ein führendes Unternehmen in der Erstellung von KI-Strategien, die moralische und ethische Bedenken adressieren, da das Unternehmen Leistungen für nahezu jede US-Bundesbehörde erbringt und mit dem Weißen Haus an der politischen Ausgestaltung der KI-Governance zusammenarbeitet.

Ihr Unternehmen muss möglicherweise auch nicht bei Null anfangen. Vielleicht hat Ihr Unternehmen bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die als KI-Governance bezeichnet werden. (Und wo wir schon bei dem Thema sind, lohnt es sich, zu bedenken, dass KI-Governance ein breites Spektrum von Erwägungen abdecken sollte, die von ethischen Faktoren und der Entschärfung von Verzerrungen bis hin zur regulatorischen Compliance und rechtlichen Sachverhalten reichen.) Was ist, wenn Ihr Unternehmen keine solchen Vorkehrungen getroffen hat? Dann wird es Zeit, die Sache mit der Unternehmensführung in Gang zu bringen.

Schritt 2: Auswahl einer Taskforce.

Nachdem Sie effektive Regeln für Ihr Labor festgelegt haben, ist es an der Zeit, dass Ihre Lern- und Talentteams das Engagement für die Arbeit und Experimente im Labor fördern. Man könnte diese Gruppe als KI-Taskforce oder als Ihre KI-Champions bezeichnen (womöglich fällt Ihnen ein cleverer Name ein). Entscheidend ist die Miteinbeziehung der Mitarbeitenden. KI ist schlicht ein zu großes und komplexes Unterfangen für eine Person, also heißt die Devise „teile und herrsche“. 

Das Publikum der LENS-Diskussion erfuhr von Gary Lutz, Learning and Development Technology Manager, dass KI-Champions bei Intel Corp in einem formalisierten Prozess ein Budget mit der Anweisung zugewiesen bekommen hätten, die KI-Tools im Bereich L&D zu erforschen.

Die KI-Champions von Intel untersuchten kostenfreie, kostenpflichtige und nicht genutzte Tools des Unternehmens. Sie sammelten Informationen und Daten und formulierten eine Empfehlung für die Unternehmensführung mit lohnenswerten monetären und zeitlichen KI-Investitionen über die kommenden Jahre. 

Bei Intel wurde die KI-Gruppe laut Lutz nicht als einmalige Maßnahme konzipiert. „Dies wird ein kontinuierlicher Prozess sein, den wir entsprechend der weiteren Entwicklungen fortsetzen.“

Schritt 3: Schwerpunktsetzung

Sie haben Sicherheitsvorkehrungen getroffen und ein Team zusammengestellt. Jetzt gilt es einen Schwerpunkt für Ihre KI-Experimente zu setzen. Auch wenn den KI-Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt sind, erfordert eine gute wissenschaftliche Untersuchung einen konkreten Fokus. 

Wie können Sie einen Schwerpunkt festlegen? Expert:innen sind sich da einig: In einem aktuellen Artikel von Forbes rät Futurist und Autor Bernard Marr allen Unternehmen, die das KI-Abenteuer wagen, dazu, sich zunächst mit der Strategie und nicht mit der Technologie zu beschäftigen

Marr möchte damit zum Ausdruck bringen, dass sich Unternehmen auf ihre geschäftlichen Ziele und Vorhaben konzentrieren sollten. (Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, kann dies die ganze Palette der Lieferketteneffizienz, personalisierter Marketing-Maßnahmen oder eines erweiterten Kundenservice betreffen.) Wenn Sie die zu lösenden Probleme und die zu erreichenden Ziele erkennen, können Sie mittels Brainstorming die potenziellen Abhilfemöglichkeiten durch KI ermitteln.

Booz Allen verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Die KI-Experimentierenden des Unternehmens listeten Möglichkeiten auf, mit denen das Talent- und Entwicklungs-Team einen unmittelbaren Mehrwert durch den Einsatz von KI schaffen könnte. Hierzu zählten größere Maßnahmen wie Effizienzsteigerungen durch die Automatisierung von Aufgaben wie die Zusammenstellung von Inhalten oder der Einsatz von KI-Tools wie Chatbots und Adaptive-Learning-Plattformen, um größere Zielgruppen effizienter erreichen zu können. 

Mit KI experimentieren und Mehrwerte erkennen. 

Erwecken Sie den Geist der Aufklärung zu neuem Leben und orientieren Sie sich an den Unternehmen der Gegenwart. Wie? Durch Experimente. Die Welt der KI entwickelt sich rasant weiter und Lernteams und Mitarbeitende können nur Schritt halten, wenn sie sich aufgeschlossen an der KI-Technologie versuchen. 

Wir bei Degreed haben dies verinnerlicht und eine öffentliche Blog-Serie mit dem Titel Degreed Experiments gestartet. Taylor Blake veröffentlicht jeden Monat Blog-Beiträge zu einem bestimmten Thema wie bspw. KI-Taxonomien für SkillsKI-generierte Inhalte und KI-Gespräche für L&D

Falls Sie an weiteren Insights aus unserer 30-minütigen Podiumsdiskussion interessiert sind, steht Ihnen das Video Exploring AI: Real-World AI Experimentation auf Abruf bereit. Darin erhalten Sie weitere Tipps zu Themen wie:

  • Wie die Erstellung eines KI-fähigen Lernprogramms gelingt (Minute 14:30)
  • Welche KI-Skills Mitarbeitende benötigen, um 2024 KI-fähig zu sein (Minute 23:30)