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Mehr Lernmotivation durch Antworten auf die Frage „Was habe ich davon?“

„Wodurch wird Ihre Motivation bestimmt?“ – Stellen Sie diese Frage 20 Personen und Sie werden 20 unterschiedliche Antworten erhalten.

„Was habe ich davon?“ lautet die wichtigste Frage, die sich Mitarbeitende stellen, wenn sie sich bei der Lernplattform Ihres Unternehmens anmelden.

Beide dieser Fragen sind zentral und vorausdenkende L&D-Expert:innen wissen, wie stark die Antworten darauf den Erfolg von Programmen zur Talententwicklung beeinflussen. Besonders innovative L&D-Verantwortliche lassen diese Tatsache daher auch immer mit einfließen, wenn sie Lernprogramme ausgestalten, personalisieren und umsetzen.

Laut einem Artikel im Training Industry Magazine wollen Mitarbeitende am Lernökosystem teilnehmen, darin also weder als Randfiguren noch einfach nur als Empfänger des Lernstoffs agieren. So sei es bei der Frage „Was habe ich davon?“ auch nicht mehr ausreichend, nur das zu berücksichtigen, was sie lernen. Vielmehr gelte es, das Gesamtbild sowie die Zielsetzungen zu betrachten, aus denen sich die Motivation Lernender zur eigenen Weiterbildung speise.

Demnach müssten Lernprogramme angesichts der rasanten Veränderungen, denen die Arbeitsumgebungen Lernender jede Woche und jeden Monat unterlägen, nicht nur die Faktoren direkt adressieren, die ihre Motivation fördern, sondern auch diejenigen, die sie schmälern.

Indem Sie die Frage „Was habe ich davon?“ aus dieser Perspektive in Ihre Lernstrategie einbinden, können Sie herausragende Ergebnisse erzielen. So etwa im Kontext der Bindung von Mitarbeitenden: Wie aus dem LinkedIn Workplace Learning Report 2023 hervorgeht, gehören Möglichkeiten zum Lernen und zur Entwicklung neuer Skills für Mitarbeitende zu den fünf wichtigsten Faktoren dafür, ob sie in ihrer aktuellen Position bleiben möchten oder nicht. Durch sinnvolle Lernmöglichkeiten werden Sie Mitarbeitende also eher dazu motivieren, an Ihrem Unternehmen festzuhalten, und somit ihre Bindung positiv beeinflussen. 

Sehen wir uns nun im Einzelnen an, wie Sie die Motivation von Mitarbeitenden am besten stärken und ihnen vermitteln können, was sie von der eigenen Weiterbildung haben: 

Motivieren durch Marketing:

Ihren Mitarbeitenden kommt es vielleicht darauf an, neue Skills zu erwerben. Entsprechend erwarten sie sich von der eigenen Weiterbildung, in ihrer Karriere voranzukommen oder ihre Kenntnisse zu Ihrem Geschäftsfeld oder Ihrer Branche zu erweitern.

Um ihre Motivation zum Lernen zu fördern, gilt es also zuallererst, ihnen zu vermitteln, welche Vorteile sich dadurch für sie ergeben. 

  • „Vermarkten“ können Sie diese Vorteile durch positive Erfahrungsberichte von Personen, die Ihre Lernplattform besonders intensiv nutzen. Veröffentlichen Sie diese auf zahlreichen Kanälen, so etwa auch über einen internen Newsletter. 
  • Stellen Sie relevante Statistiken heraus, z. B. zur Anzahl der unternehmensweit erfassten Lernstunden, zu den am häufigsten absolvierten Kursen oder zur Gesamtzahl der auf Ihrer Lernplattform verfügbaren Kurse. 
  • Gewinnen Sie Influencer, die zur Steigerung der Aufmerksamkeit für Lernmöglichkeiten beitragen. 
  • Regen Sie Fokusgruppen an, die Feedback zu den Herausforderungen und Vorteilen im Zusammenhang mit Ihrer Lernplattform einholen, und zollen Sie den Teilnehmenden in überzeugender Weise Ihre Anerkennung. 

Motivieren durch ein Lernerlebnis, das Mitarbeitende unterstützt:

Stellen Sie sich die Frage, was Mitarbeitende vorfinden, wenn Sie zum Lernen motiviert sind und die Zeit haben, sich bei Ihrer Lernplattform anzumelden. Finden sie schnell, was sie zum Loslegen brauchen? Sind Ladevorgänge langsam oder an irgendeiner Stelle Fehlfunktionen vorhanden? All dies ist wichtig, denn das Lernerlebnis sollte so nahtlos sein wie möglich.

  • Stellen Sie sicher, dass sich die Navigation Ihres Systems für Mitarbeitende einfach gestaltet und dass die Lerninhalte, die sie suchen, auf unkomplizierte Weise auffindbar sind. 
  • Beheben Sie etwaige Probleme mit Ladeverzögerungen oder Pufferzeiten. 
  • Achten Sie darauf, dass Lerninhalte und -tools aktuelle Standards zur Barrierefreiheit erfüllen. Neben der Bereitstellung von Untertiteln und Übersetzungen sollten Sie hierbei etwa auch das farbliche Kontrastverhältnis von Inhalten gemäß Bestimmungen wie der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) beachten.
  • Sorgen Sie dafür, dass sich Medien anhalten und Lerninhalte zu einem späteren Zeitpunkt wieder an dem Punkt aufrufen lassen, an dem Mitarbeitende sie zuletzt genutzt haben. Unterteilen Sie Schulungen zudem in kurze, leicht zu erfassende Lektionen.

Motivieren durch Zeit zum Lernen:

Mitarbeitende sagen oft, dass sie „keine Zeit zum Lernen“ haben, nicht genau wissen, was sie lernen sollen, und dass ihre Führungskräfte sie nicht gerade dazu ermutigen. Führungskräfte und Mitarbeitende teilen manchmal die Sorge, ihre Teams könnten glauben, sie würden nicht wirklich „arbeiten“, wenn sie zu viel Zeit mit Lernen verbringen.

Indem Sie Mitarbeitenden Zeit zum Lernen einräumen, verschaffen Sie ihnen aber nicht nur eine Pause vom geschäftigen Arbeitsalltag, sondern geben ihnen auch Gelegenheit, sich neue Skills anzueignen, von denen sie selbst ebenso profitieren wie Ihr Unternehmen.

Um häufige Bedenken in diesem Zusammenhang auszuräumen, haben sich folgende Strategien bewährt:

  • Holen Sie die Unternehmensführung mit ins Boot, um feste Zeiten für das Lernen zu vereinbaren.
  • Raten Sie Führungskräften an, Lernelemente in regelmäßige Meetings oder Mitarbeitergespräche einzubinden. Selbst wenn es dabei nur darum geht, in Vorbereitung auf das Meeting etwa einen Artikel zu lesen, der dann besprochen wird, bedeutet dies bereits Zeit zum Lernen. 
  • Bitten Sie die Unternehmensführung, zu unterstreichen, dass Weiterbildung nicht einfach nur eine Fleißaufgabe, sondern ein absolutes Muss ist.
  • Bitten Sie Führungskräfte, öffentlich vorzustellen, was sie kürzlich dazugelernt haben und wie sie davon profitieren konnten.
  • Bilden Sie Übungsgruppen, die von anerkannten Expertinnen und Experten beraten werden.
  • Überlegen Sie, eine Gruppe aus „Champions“ zu gründen, die sich aus begeisterten Lernenden aus dem Unternehmen (nicht aus der L&D-Abteilung) zusammensetzt.
  • Veranstalten Sie Wettbewerbe und verleihen Sie Preise, um die Lernmentalität zu fördern.

Motivieren durch stärkere Einbindung:

Richten Sie Features und Lernpfade ein, die Lernende bei der Stange halten. 

Hierfür gibt es diverse Instrumente: Von Personen, die gerne im Rampenlicht stehen, können Sie individuelle Erfolgsgeschichten auf der Homepage Ihrer Lernplattform veröffentlichen. Für Mitarbeitende, die in ihrer Karriere vorankommen möchten, richten Sie Modulgruppen und Lernpfade ein, die sich auf hierfür relevante Bereiche oder Skills konzentrieren. Für diejenigen, die etwas Neues etwa auch ohne direkten Zusammenhang mit ihrer Rolle lernen möchten, bieten Sie nützliche Bonusinhalte an. Und wenn in einem bestimmten Geschäftsbereich ein Thema ganz besonders hoch im Kurs steht, können Sie auch dies herausstellen.

Lernpfade tragen nicht nur zur Motivation von Mitarbeitenden bei, sondern helfen durch Strukturierung der Lerninhalte auch dabei, dass sich bei ihnen keine Überforderung aufgrund diverser Optionen einstellt. Wenn sie zudem einfach nur etwa auf „Weiter“ klicken müssen, anstatt vergeblich nach den benötigten Inhalten zu suchen, wird ihnen klar, wie unkompliziert und reibungslos es sich gestaltet, sich Zeit zum Lernen zu nehmen.

Sie möchten mehr erfahren?

Indem Sie Mitarbeitenden Antworten auf die Frage liefern, was sie von der eigenen Weiterbildung haben, fördern Sie ihre Motivation und bringen ihnen die Idee von lebenslangem Lernen näher. Vereinen Sie dies mit einem ansprechenden Lernerlebnis in einer Plattform, die Ihre Mitarbeitenden stärker einbindet, vermitteln Sie ihnen die Vorteile ihrer Weiterbildung dabei noch klarer, wovon letztlich auch Ihr Unternehmen profitiert. Bei alldem können wir Ihnen helfen. Wie, das besprechen wir gerne auch persönlich mit Ihnen.

Noch Fragen? Kontaktieren Sie noch heute Degreed.