•   Article   •   5 mins

Schluss mit Skill-Gaps: mit L&D sicher durch jede Krise

Ein wirtschaftlicher Abschwung trifft viele. Doch auch in schwierigen Zeiten kann L&D noch Stroh zu Gold spinnen und einen Nutzen für das Unternehmen generieren.

Gerade wenn kreative Maßnahmen gefragt sind, kann Ihr L&D-Team seine Flexibilität unter Beweis stellen und dem Rest des Unternehmens zeigen, wie ein Umschwenken erfolgreich gelingen kann und dass von Budgetkürzungen bedrohte L&D-Programme es wert sind, gerettet zu werden.

Ein zentraler Faktor für ihren Erfolg ist die Aufdeckung und Erkennung von bestehenden und neuen Skill-Gaps in Ihrem Unternehmen. Gerade nach Entlassungen ist es sehr wahrscheinlich, dass Lücken in den Fähigkeiten Ihrer Belegschaft bestehen. Es ist also wichtiger denn je, diese Skill-Gaps zeitnah zu ermitteln.

Sobald Sie wissen, welche neuen Skill-Gaps sich aufgetan haben, können Sie Ihre Mitarbeitenden in den Bereichen weiterbilden, die den neuen – und wahrscheinlich kosteneffizienteren – Geschäftszielen Ihres Unternehmens entsprechen. Nur Sie und vor allem Ihre Beschäftigten können Ihr Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig ausrichten.

Wachstumsschmerzen und der Wandel

In einer kürzlich durchgeführten Umfrage gaben 75 % der leitenden Personalverantwortlichen an, dass sich die wirtschaftliche Unsicherheit auf ihre L&D-Strategien für 2023 auswirkt, vor allem durch Budgetkürzungen bei Weiterbildungsmaßnahmen.

Schon vor dem drohenden wirtschaftlichen Abschwung wirkte sich der rasante Wandel weltweit aus. Und wir alle zahlen den Preis. Laut einer Studie werden allein den USA bis zum Jahr 2030 schätzungsweise 8,5 Billionen Dollar an nicht realisierten Umsätzen durch Skill-Gaps und Talentmangel entgehen. 

Die Umgestaltung von Unternehmen erfordert ein Upskilling der Mitarbeitenden, erklärt Annee Bayeux, Chief Learning Strategist bei Degreed. „Nur durch Upskilling- und Reskilling-Maßnahmen können Sie Ihr Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.“

Wenn durch Kostensenkungsmaßnahmen bestimmte Geschäftsaktivitäten wie Dienstreisen verringert werden oder ganz wegfallen, haben einige Mitarbeitende u. U. mehr Zeit, um Skills zu entwickeln, die den Erfolg Ihres Unternehmens sichern. Das gilt vor allem dann, wenn Sie keine Mitarbeitenden entlassen haben, wodurch die verbleibenden Beschäftigten oft mehr zu tun haben, berichtete Bayeux.

„Der beste Weg, um ein Team aus fähigen Mitarbeitenden aufzubauen und gut auf den Aufschwung vorbereitet zu sein, ist durch Agilität und Widerstandsfähigkeit, richtig?“ so Bayeux. „Das haben wir in der Pandemie gelernt und sollte unsere Priorität sein … Nur mit einem agilen und widerstandsfähigen Unternehmen können wir uns auch schneller erholen.“ 

So finden Sie die Skill-Gaps in Ihrem Unternehmen

Ein Skill-Gap ist die Lücke zwischen den Skills eines/einer Arbeitssuchenden, Kandidat:in oder Mitarbeitenden und den Skills, die ihre Stelle verlangt. Es ist die Kluft zwischen dem, was ein Unternehmen für den Erfolg braucht, und dem, was (potenzielle oder bestehende) Mitarbeitende leisten können. Ein Skill-Gap kann auch in einem Team, einer Abteilung oder dem gesamten Unternehmen auftreten, wenn die vorhandenen Skills nicht mit dem übereinstimmen, was für die Erreichung der Unternehmensziele erforderlich ist.

Zum Ermitteln Ihrer Skill-Gaps analysieren Sie zunächst die Skills, die Ihr Unternehmen schätzt, sowie die vorhandenen und fehlenden Skills. Die Ergebnisse aus dieser Analyse helfen Ihnen dann bei der Entwicklung einer wirksamen Upskilling-Strategie für Ihr Unternehmen.

Für eine Skill-Gap-Analyse brauchen Sie eine Skilltaxonomie, d. h. eine sich ständig weiterentwickelnde Liste von Skills für wichtige Funktionen in Ihrem Unternehmen. Untersuchen Sie anhand dieser Taxonomie, ob die darin beschriebenen Skills bereits veraltet sind, aufgefrischt werden müssen oder noch anwendbar sind. Früher war dies eine mühsame, manuelle Aufgabe, doch heute übernehmen dies künstliche Intelligenz (KI) und maschinelle Lerntechnologien wie Degreed.

Erstellen Sie als Nächstes eine Skillkarte mit den Skills, die Ihre Mitarbeitenden besitzen oder die sie bereits entwickeln. Anders als eine Taxonomie ist dies eine visuelle Darstellung. Sie wird oft mit dem Kompetenz-Mapping verwechselt, doch gibt es einen wichtigen Unterschied – die Detailtiefe. Oft geht es bei Talent- und HR-Verantwortlichen um die „Rolle der Rolle“ und darum, wie sich Unternehmen von einer klassischen Hierarchie zu einer sog. „Wirearchy“ entwickeln können. Bedenken Sie, dass eine zu starke Fokussierung auf die „Zuteilung von Rollen an Mitarbeitende“ hinderlich für eine Visualisierung der Skills sein kann, die Sie für Ihre Arbeit benötigen. 

Nach Ihrer Skill-Gap-Analyse können Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie Ihre internen Talente weiterentwickeln können, um Ihrem Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Vielleicht müssen Sie sich auf neue Technologien wie KI oder Robotik konzentrieren. Oder Ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern, weil die Teams jetzt funktionsübergreifend und die Übergänge fließend sind.

Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden neue und ansprechende Möglichkeiten zum Lernen bieten – online, mit Mentor:innen und Kolleg:innen, mit anspruchsvollen Aufgaben, arbeitsbegleitend –, zeigen Sie ihnen, wie wichtig der Aufbau neuer Skills und die Investition in die eigene Person ist und wie dies ihre Karriere weiterentwickeln und zukunftssicher machen wird. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, ihre individuelle Entwicklung genau auf die spezifischen Skills zu konzentrieren, die zur Erreichung der Geschäftsziele Ihres Unternehmens und für neue Karrierechancen nötig sind.

Wenn Ihre Mitarbeitenden verstehen, wie der Skillaufbau ihnen und Ihrem Unternehmen direkt zugutekommt, fällt es ihnen leichter, dem Lernen Priorität in ihrer Arbeitsroutine einzuräumen.

Doch für eine erfolgreiche Ermittlung von Skill-Gaps müssen Sie auch auf gute Daten zurückgreifen können.

Die Bedeutung von Skilldaten

Bevor Sie jedoch Skilldaten verwenden, sollten Sie sich Ihre persönlichen Ziele, die Ziele Ihrer Mitarbeitenden und Ihres Unternehmens genauer ansehen. Erst wenn Ihre Ziele klar formuliert sind, können Sie Erfolgskennzahlen für Ihre Mitarbeitenden und Ihre Organisation festlegen und nachverfolgen. 

Skilldaten umfassen Datenpunkte, die sich auf die Fähigkeit, Demonstration oder Definition eines Skills beziehen. Skilldaten messen also, was Ihre Mitarbeitenden leisten können.

Ohne die tieferen Einblicke, die Skilldaten und -analysen liefern, können Unternehmen nicht genau erkennen, welche Skills für ein optimales Unternehmenswachstum notwendig sind. Sie sehen nicht, welche Skills ihre Mitarbeitenden haben und welche Skill-Gaps bestehen.  

Es gibt also keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um mit der Nutzung von Skilldaten zu beginnen. Tatsächlich geben nur 10 % der Personal- und Unternehmensverantwortlichen an, dass ihr Unternehmen über eine Skilldatenbank mit Profilen für alle Mitarbeitenden verfügt. Das heißt, dass bei einem wirtschaftlichen Aufschwung und vermehrten Neueinstellungen genau jene Unternehmen, die Skilldaten nutzen, sich einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil verschafft haben.

Eine intelligente Technologieplattform zeigt Ihnen genau, was Ihre Mitarbeitenden während der Arbeit und darüber hinaus lernen, und gibt relevante Lernempfehlungen ab. Warum ist das so wichtig? Jede Organisation, jedes Team und jeder Mensch ist anders. In herkömmlichen Modellen zur manuellen Kuration von Lerninhalten hat sich gezeigt, dass es schwer ist, mit ständig neuen Trends Schritt zu halten und Inhalte zu finden, die für alle gleich funktionieren. Für bessere Resultate sucht der L&D-Bereich daher nach individuelleren Lernmöglichkeiten.

Dank ausgereifter Technologien können Ihre Mitarbeitenden einfach auf Lerninhalte zugreifen und ihren Lernfortschritt leicht nachverfolgen und prüfen. Das bedeutet weniger Aufwand für Ihr L&D-Team und die L&D-Manager:innen und mehr selbstbestimmtes, personalisiertes Lernen für Ihre Mitarbeitenden.

Der Degreed-Kunde FICO nutzte Skilldaten zur Erstellung von gezielten Initiativen und personalisierten Lernplänen. Diese richten sich nach den strategischen Prioritäten des Analyseunternehmens, welches Analysesoftwarelösungen u. a. für Banken, Versicherungsunternehmen, Telekommunikationsanbieter, Einzelhändler anbietet.

Herkömmliche Lerndaten konzentrieren sich oft auf Kursabschlüsse und den Zeitaufwand für Lernmaßnahmen. Solche Daten lassen sich jedoch nur schwer in Relation zu Geschäftsergebnissen setzen.

Laut Chrissy Chamberlain, Sr. Director of Digital Learning bei Degreed LENS Lite, „trifft dies auf Skilldaten nicht zu“. „Geschäftsstrategien basieren im Kern auf bestimmten Skill- und Talentanforderungen als Voraussetzung für positive Ergebnisse, und nicht auf bestimmten Schulungsanforderungen. Skills sind zudem messbar. Sie können in Kontexte eingebettet werden. So können Sie die Upskilling-Entwicklung eines Mitarbeitenden vom blutigen Anfänger, zum Fortgeschrittenen und zum Experten nachverfolgen. Lernen wird zur Schlüsselaktivität auf dieser Reise.“

Neugierig geworden?

Sogar in guten Zeiten brauchen Sie ein umfassendes Verständnis von Angebot und Nachfrage der Skills in Ihrem Unternehmen als Grundlage für eine wirkungsvolle Upskilling- und Reskilling-Strategie. 

Und gerade bei einer bevorstehenden Rezession kann es hilfreicher denn je sein, einen guten Überblick über die bestehenden oder fehlenden Skills in Ihrem Unternehmen zu haben. Warten Sie also nicht länger. Entdecken Sie noch heute Ihr Survival-Kit zur Überwindung der Rezession für L&D-Verantwortliche von Degreed.

Gerne sprechen wir mit Ihnen über Ihre Skill-Gaps und darüber, wie Sie Ihr Unternehmen durch Upskilling gerade in schwierigen Zeiten auf Erfolgskurs bringen können. Noch Fragen? Kontaktieren Sie noch heute Degreed.