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Wagen Sie sich mit den richtigen Corporate Learning-Lösungen auf Ihr persönliches Upskilling-Abenteuer

Der Markt für Lerntechnologien ist wild und unübersichtlich – ein Ort, an dem sich L&D-Führungskräfte durch endlose Optionen und Entscheidungen kämpfen müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Corporate-Learning-Lösungen mit ihren ähnlichen Namen, unzähligen Begriffen und Definitionen immer schwerer voneinander unterscheiden lassen – eine wirre Buchstabensuppe der Tech-Kürzel: LMS, LXP, TXP PIS … und die Liste nimmt kein Ende.

Die Wahl der richtigen Corporate-Learning-Lösungen ähnelt der Planung Ihres nächsten Abenteuers. Nur ist dieses Abenteuer nicht aufregend, sondern anstrengend.

Einfacher wird es, wenn wir uns zunächst einen Überblick verschaffen – uns also die Landkarte ansehen – und den aktuellen Markt für Lerntechnologien erkunden, damit Sie die richtigen Tools für Ihr Upskilling-Abenteuer in Ihrem Unternehmen auswählen können. 

Schritt 1: Erkennen Sie die zentralen Lernbedürfnisse Ihres Unternehmens.

Vergessen Sie die Buchstabensuppe und konzentrieren Sie sich nur auf eine Sache: Wohin wollen Sie Ihr Unternehmen auf seiner Lernreise führen? Mit anderen Worten: Konzentrieren Sie sich auf die entscheidenden Lernbedürfnisse Ihres Unternehmens.

Um das breite Spektrum der unternehmenskritischen Lernbedürfnisse zu erfassen, müssen Sie den gesamten Lernprozess Ihrer Mitarbeitenden betrachten: Was sollten Ihre Mitarbeitenden von ihrem ersten bis zu ihrem letzten Arbeitstag lernen? In der nachstehenden Tabelle finden Sie die häufigsten unternehmenskritischen Lernbedürfnisse von heute, die Ihnen bei der Beantwortung dieser Frage helfen können: grundlegende Schulungen, tägliches Lernen und gezielter Skillaufbau. 

Denken Sie daran: Jedes Unternehmen ist einzigartig. Daher sollten Sie natürlich die individuellen Lernbedürfnisse Ihres Unternehmens ermitteln und berücksichtigen. Und achten Sie dabei auch auf die Lernbedürfnisse, die nicht in den Zuständigkeitsbereich von L&D fallen. Wenn beispielsweise die Personalabteilung für Ihre Schulungen zuständig ist, sollten Sie dennoch ein umfassendes und vernetztes Lernökosystem in Ihrem Unternehmen anstreben. 

Schritt 2: Wählen Sie die Lernlösungen nach Ihren unternehmenskritischen Lernbedürfnissen aus. 

Da Sie nun Ihre unternehmenskritischen Lernbedürfnisse kennen, sollten Sie sich auf die Corporate-Learning-Lösungen konzentrieren, mit denen Sie diese Bedürfnisse erfüllen können. Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Gibt es eine Lerntechnologie-Lösung, die auf magische Weise all diese wichtigen Lernbedürfnisse erfüllt? Leider nein. Diese Technologie gibt es nicht – noch nicht. Wenn Sie also mehr als einen unternehmenskritischen Bedarf haben, benötigen Sie höchstwahrscheinlich mehr als eine Lerntechnologie-Lösung. 

Tatsächlich haben in den letzten fünf Jahren viele große Unternehmen eine dynamische Mischung aus einem LMS für Training und Onboarding und einer LXP für das tägliche Lernen gewählt. Diese Kombination deckte bis vor kurzem die meisten unternehmenskritischen Lernbedürfnisse ab. Jetzt, wo die Skill-Gaps immer größer werden – eine Entwicklung, die durch die neuesten KI-Technologien noch beschleunigt wird –, müssen Unternehmen dringend einen weiteren wichtigen Lernbedarf decken: umfassendes Upskilling und Reskilling. Welche Lösungen gibt es dafür? So ganz eindeutig ist das noch nicht, aber werfen wir einen Blick auf die sich abzeichnenden Optionen. 

In der Abbildung oben werden die wichtigsten Corporate-Learning-Lösungen mit den unternehmenskritischen Lernbedürfnissen, die sie zu decken versuchen, in Einklang gebracht. Lassen Sie sich nicht von all diesen Informationen abschrecken. Es scheint komplex, wird Ihnen aber helfen. 

Sie finden in dieser Abbildung vier Arten von Corporate-Learning-Lösungen:

  • Learning Management System (LMS)
  • Learning Experience Platform (LXP)
  • Studienförderprogramme (TAP)
  • Akademien

Natürlich umfasst diese Liste nicht alles, was es auf dem Markt für Lerntechnologien gibt. Sie deckt jedoch die beliebtesten Lösungen ab. 

Schritt 3: Wählen Sie die richtige Lösung aus.

In diesem Abschnitt wollen wir uns mögliche Lösungen anschauen. Vielleicht fällt Ihnen auf, dass es keine Optionen für grundlegende Schulungen und das tägliche Lernen gibt. Das liegt daran, dass sich im letzten Jahrzehnt die stärksten Lösungen auf dem Markt für Lerntechnologien durchgesetzt haben: das LMS und das LXP.

Doch bei Upskilling und Reskilling sieht es anders aus. Hier gibt es mehrere Lösungen, die miteinander um die Spitze konkurrieren. Die Lage ist unübersichtlich und bisher konnte sich noch keine richtig durchsetzen. Daher wollen wir Ihnen bei der Auswahl der richtigen Optionen helfen, indem wir Ihnen die wichtigsten Stärken und Schwächen der einzelnen Lösungen aufzeigen. 

Unternehmenskritischer Lernbedarf: grundlegende Schulungen

Learning Management System (LMS)

Das LMS ist der Urvater der Lerntechnologie. Es war eine der ersten Lösungen auf dem Markt und es gibt sie auch heute noch, weil es die stärkste und effektivste Option für die Bereitstellung von grundlegenden Schulungen ist – vom Onboarding von neuen Mitarbeitenden bis zur jährlichen Sicherheitsschulung. 

Auch wenn ein LMS sehr vielfältig ist, hat es seine Schwächen, wie z. B. die Integration von komplexen Ergänzungen sowie die Anpassungsfähigkeit. Außerdem ist das Engagement der Lernenden bei einem LMS im Vergleich zu anderen Corporate-Learning-Lösungen häufig gering. Aufgrund seiner Beschränkungen ist ein LMS nicht die richtige Lösung, um selbstbestimmtes Lernen oder umfassendes Upskilling zu ermöglichen

Unternehmenskritischer Lernbedarf: tägliches Lernen

Learning Experience Platform (LXP)

Für tägliches, selbstbestimmtes Lernen ist eine LXP ideal. Diese Option entstand vor etwa zehn Jahren und hat sich in vielen Unternehmen zu einem festen L&D-Bestandteil entwickelt, um die Mitarbeitenden zu motivieren und für das Lernen zu begeistern. Wenn Sie die Neugierde, das Lernen und das Engagement Ihrer Mitarbeitenden fördern wollen, dann ist dies die richtige Lösung für Sie. 

In den letzten Jahren ist die Skillentwicklung zunehmend in den Fokus von LXPs gerückt, jedoch fehlt es ihnen für ein umfassendes Upskilling an vielfältigen Ressourcen. Da ihr Schwerpunkt auf selbstbestimmtem Lernen liegt, erfordern administrative Eingaben und der Bedarf an langfristigem gemeinsamem Lernen einen neuen Ansatz, um die Menschen nicht nur beim Lernen, sondern auch bei der Umsetzung und Anwendung ihrer neuen Skills zu unterstützen. 

Unternehmenskritischer Lernbedarf: Upskilling und Reskilling

Studienförderprogramme (TAP)

Seit 1978 nutzen viele US-Unternehmen die Vorteile von Studienförderprogrammen (TAPs), um das Upskilling ihrer Mitarbeitenden zu finanzieren. Heute verlässt sich fast die Hälfte (48 %) der Unternehmen für ihr Upskilling auf Studienförderprogramme

Trotz ihrer allgemeinen Beliebtheit sind Studienförderprogramme auch mit Problemen behaftet, wenn es darum geht, umfassende Upskilling-Maßnahmen zu fördern. Zunächst einmal sind Studienförderprogramme meist auf Unternehmen ausgerichtet, die über das nötige Geld, die Zeit und die Unterstützung verfügen, um dem Lernen Priorität einzuräumen. Aus diesem Grund nehmen nur etwa 5 % der Mitarbeitenden ein Studienförderprogramm tatsächlich in Anspruch. Darüber hinaus wird die Unterstützung von Hochschulabschlüssen angesichts der kurzen Halbwertszeit von Skills problematisch. Zwei oder vier Jahre damit zu verbringen, einen Skill zu erlernen, der in drei bis vier Jahren veraltet sein wird, ist nicht nachhaltig. 

Damit Studienförderprogramme eine Lösung für umfassendes Upskilling sein können, muss ein ernsthaftes Umdenken stattfinden.

Interne Talent- oder Kompentenzakademien

Die nächste Lösung für ein umfassendes Upskilling ist so neu, dass der Markt noch keinen offiziellen Namen für sie gefunden hat. Einige Branchenbeobachter:innen nennen diese Lösung Kompetenzakademien, Schulungsakademien oder Talentakademien. Einige Analyst:innen sehen in den Akademien sogar die 3.0 der etablierten Unternehmensuniversitäten. Unabhängig davon, wie sie genannt werden und woher das Geschäftskonzept stammt, bleibt der Kerngedanke derselbe: Mitarbeitenden einen Ort zu bieten, an dem sie ihre Talente intern weiterentwickeln können und der über den Zugang zu Inhalten und selbstbestimmtem Lernen hinausgeht. 

Wie sehen diese Akademien aus? Wie schaffen sie es, einen umfassenden Skillaufbau zu ermöglichen? Diese Frage wird noch heiß diskutiert und stetig weiterentwickelt. Expert:innen sind sich jedoch einig, dass Akademien der beste Weg für ein umfassendes Upskilling sind. Einige Anbieter haben bereits funktionierende Plattformen eingerichtet und stehen kurz davor, ihre ersten Visionen für Akademien auf den Markt zu bringen. Es braucht nur noch ein paar Visionär:innen – und davon gibt es einige –, um sie zu perfektionieren und zu etablieren.

Der Vorreiter im Bereich Akademien, Learn In, wird gern seine Erfahrungen im Bereich Akademien mit Ihnen teilen.

Schritt 4: Kümmern Sie sich um Ihr Lernökosystem.

Sie sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, aber Sie schaffen mit Lerntechnologien ein Lernökosystem. Und der letzte und entscheidende Schritt zur Erfüllung Ihrer unternehmenskritischen Lernbedürfnisse ist die Pflege dieses Ökosystems. Denn es gibt nicht die eine Lösung, die alle Ihre Lernbedürfnisse decken kann. Jedes Unternehmen muss sein eigenes einzigartiges, vielfältiges und vernetztes Ökosystem aufbauen.

Die wirre Buchstabensuppe mag Sie zwar einschüchtern, doch solange Sie sich auf das Ziel Ihrer Lernreise konzentrieren, werden Sie Erfolg haben. Und der Silberstreif am Horizont zeigt Ihnen, dass Ihnen eine Fülle an Möglichkeiten zur Verfügung steht – egal wohin Ihr Abenteuer Sie auch führt. 

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