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Was ist ein offenes Lern-Ökosystem?

Mitarbeitende nutzen täglich mehrere Systeme, von Gehaltsabrechnungsprogrammen über Online-Messaging-Plattformen bis hin zu Lern-Management-Systemen (LMS). Bei so vielen Tools, die sie kennen und immer wieder aktualisieren müssen, verlieren Ihre Mitarbeitenden schnell die Motivation, neue Inhalte zu lernen – vor allem, wenn die Systeme nicht miteinander interagieren oder integriert werden können.

Stellen Sie sich einen Spielplatz an einer Schule oder in einem Park vor. Die Lehrer:innen und Eltern dort möchten, dass die Kinder schön miteinander spielen. Doch wie können sie verhindern, dass der kleine Niklas Sand über den Kopf der kleinen Emily schüttet? Wo ist das positive Umfeld, das alle fördern wollen? Gibt es Hilfsmittel, mit denen sie es erschaffen können?

Dieselben Fragen stellen sich auch Expert:innen für Talententwicklung, die mit ihren Lernsystemen ein ansprechendes und positives Umfeld für ihre Mitarbeitenden schaffen wollen. Ein solches Umfeld lässt sich nur in einem offenen Ökosystem verwirklichen.

Ein offenes Ökosystem ist „eine Plattform, die Integrationen mit anderen Technologien, Services und Plattformen unterstützt und fördert“, erklärt Sean Kinney, Vice President für Marketingstrategie bei Degreed. 

Das heißt, wenn die Lernsysteme, Inhalte, das Personalinformationssystem (PIS) und der Marktplatz für Karrierechancen Ihres Unternehmens alle auf demselben interaktionsorientierten System funktionieren, schaffen Sie eine zentrale Anlaufstelle für die interne Weiterbildung Ihrer Belegschaft. 

Darum brauchen Sie ein offenes Lern-Ökosystem

„Ebenso wie ein biologisches Ökosystem können Organisationen und Unternehmen nur überleben, wenn sie immer weiter wachsen. Und dies können sie nur, wenn ihre Mitarbeitenden nicht aufhören zu lernen“, findet Whitney Johnson, CEO von Disruption Advisors, in der Harvard Business Review. Wenn Sie sich also um Ihre Mitarbeitenden kümmern und ihre individuelle Weiterentwicklung fördern, können Sie vielleicht größeren Kündigungswellen entgegenwirken.

Die Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt haben den Wettbewerbsdruck weiter erhöht. Vor diesem Hintergrund wird die interne Förderung von Mitarbeitenden zu einem wichtigen Instrument der Mitarbeiterbindung.

„Aus folgenden drei Gründen sollten Sie Ihr eigenes Lern-Ökosystem aufbauen: um das Mitarbeiterengagement zu steigern, die Kosten für Reskilling zu senken und innovative Ansätze in Ihrem Unternehmen zu fördern“, so Marina Theodotou, Mitglied der Fakultät für Lernen an der Defense Acquisition University.

Ein offenes Lern-Ökosystem kann zu mehr Upskilling-Möglichkeiten, verbesserter Personalisierung der Lernpfade und Karriereplanung sowie einer intuitiveren Mitarbeitererfahrung führen. Zudem können Sie wertvolle Einblicke und Daten gewinnen, die Ihnen in einem geschlossenen System wahrscheinlich verwehrt blieben.

Für Sie steht eine verbesserte Mitarbeitererfahrung an erster Stelle? Dann sollten Sie bedenken, wie Ihre Mitarbeitenden innerhalb Ihres Unternehmen mit einem offenen Lern-Ökosystem noch mobiler sein können. 

So schaffen Sie ein offenes Lern-Ökosystem

Ökosysteme innerhalb eines Unternehmens beschränken sich nicht nur auf den L&D-Bereich. Wenn Sie eine Strategie für ein unternehmensweites Ökosystem entwickeln, sollten Sie zunächst Systeme wählen, die miteinander interagieren und integriert werden können – vor allem, wenn es um die Lösung eines bestimmten Geschäftsproblems geht. 

Nehmen wir an, Sie brauchen ein offenes Ökosystem, um der hohen Fluktuationsrate Ihrer Belegschaft entgegenzuwirken. Ihr komplementäres und vernetztes Lern-Ökosystem könnte Ihren Mitarbeitenden dabei helfen, neue Skills aufzubauen und ihre Karriere intern voranzubringen und neue Rollen zu füllen – eine ideale Lösung für Ihr Problem der Fluktuation und für eine bessere Mitarbeiterbindung in Ihrem Unternehmen. 

Die Einbettung des Lern-Ökosystems in die Gesamtstrategie Ihres Unternehmens ist dabei u. U. der einfachste und effektivste Weg, um alle mit ins Boot zu holen und gemeinsam positive Ergebnisse zu erzielen.

Die Anwendungen in Ihrem Lern-Ökosystem sollten für Ihre Mitarbeitenden möglichst intuitiv und einfach zugänglich sein, leicht miteinander kommunizieren und letztendlich Fortschritte bei den von Ihnen zuvor festgelegten Kennzahlen erzielen. Durch Erreichen wichtiger Lern- und Geschäftsziele zeigen Sie starke wirtschaftliche Argumente für die von Ihnen gewählte Suite. 

Ein Lern-Ökosystem integriert natürlich Ihre Lerntechnologien, aber es kann noch so viel mehr umfassen. Neben einem LMS und einer LXP können Sie auch interne und externe Mitarbeiter-Ressourcen berücksichtigen, welche die Beziehungen innerhalb Ihres Unternehmens umfassen, Mitarbeitende mit Weiterentwicklungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz verbinden oder interne Leitfäden bereitstellen.

In einem offenen Lern-Ökosystem können alle Karrierechancen und Verbindungen, die Ihre L&D- und HR-Abteilungen schaffen, auch Ihre breitere Ökosystem-Strategie unterstützen.

Beachten Sie beim Aufbau Ihres eigenen Lern-Ökosystems die folgenden Punkte:

  • Prüfen Sie Ihr System: Dokumentieren Sie die Betriebssysteme und Lernressourcen Ihrer Belegschaft und wie sie miteinander verbunden sind. Sie sollten alle Systeme kennen, die in Ihrem Unternehmen bereits vorhanden sind, bevor Sie weitere hinzufügen. 
  • Befragen Sie alle Interessengruppen: Die Meinung Ihrer Mitarbeitenden ist mindestens genauso wichtig wie die Ihrer Führungskräfte. Die Akzeptanz durch die Lernenden, also Ihre Mitarbeitenden, ist der Schlüssel. Schließlich wollen Sie ihre Lernerfahrungen verbessern. Außerdem benötigen Sie Ressourcen, um neue Systeme einführen zu können. Ermitteln Sie also den bestehenden Bedarf im Unternehmen, indem Sie alle Beteiligten befragen, bevor Sie mit Ihren Lösungsvorschlägen an die Unternehmensleitung herantreten.
  • Pflegen Sie Ihre Lerntools. Wenn Sie sich für die passenden Lerntools entschieden und diese implementiert haben, vergessen Sie nicht, Ihre kleinen Neulinge auch zu pflegen und auszubauen. Schaffen Sie Erinnerungshilfen, Kampagnen und Wettbewerbe, um eine aktive Lernkultur zu fördern. Schließlich wird eine positive Kultur des lebenslangen Lernens in Ihrem Unternehmen die größte Triebkraft für eine kontinuierliche Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeitenden sein.
  • Verfolgen und messen Sie Ihren Fortschritt: So wie Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde, braucht es Zeit, um Engagement-Tools optimal in Ihre Unternehmenskultur zu integrieren, den Wandel zu managen und Daten systemübergreifend zu synchronisieren. Aber die Mühe wird sich auszahlen. Dank der Integration dieser neuen Tools werden Sie Ihre Fortschritte nachverfolgen können und schnell erkennen, wie Ihre Bemühungen Ihrem Unternehmen dabei helfen, seine Ziele zu erreichen.

Nur durch gute Upskilling- und Reskilling-Möglichkeiten für Ihre Lernenden ebnen Sie den Weg in die Zukunft. Ein gut durchdachtes offenes Lern-Ökosystem verbindet Ihre Mitarbeitenden schnell und einfach mit außergewöhnlichen Lerninhalten, die sie begeistern und motivieren, ihre professionelle Weiterentwicklung selbst in die Hand zu nehmen und so positive Ergebnisse für das Unternehmen insgesamt zu generieren.

Neugierig geworden? Finden wir gemeinsam heraus, wie Degreed Ihnen helfen kann, noch heute ein offenes Lern-Ökosystem aufzubauen.