Wer sich mit Personalentwicklung und HR beschäftigt, sieht sich rasanten Veränderungen rund um zugehörige Prozesse und Anforderungen gegenüber: Die Lücke zwischen vorhandenen und benötigten Skills wird immer größer. Gleichzeitig verdrängen technologische Fortschritte und Entwicklungen etwa im Bereich der künstlichen Intelligenz den Menschen zunehmend aus der Wertschöpfungskette, andererseits eröffnen sich aber auch neue Perspektiven der Zusammenarbeit. Auch die Erwartungen an Führungskräfte im Fortbildungsbereich steigen stetig.
Aber hier die guten Nachrichten: Seit nunmehr rund 10 Jahren gibt es einen Markt für digitale Lösungen, die etwa durch Auswertung von Daten zum Skillprofil von Beschäftigten zu einem gezielteren Upskilling im Sinne besserer Geschäfts- und Personalentscheidungen beitragen sollen.
So erfreulich das sein mag, ihre verschiedenen Bezeichnungen und Abkürzungen wie HCM, Lern-Ökosystem, LMS und Learning Experience Platform (LXP) dürften bei so manchen, die auf der Suche einer für sie passenden Lösung sind, viele Fragezeichen hinterlassen. Im Folgenden gehen wir daher kompakt und präzise darauf ein, was die verschiedenen Lerntechnologien voneinander unterscheidet.
1. Was ist eine Learning Experience Platform (LXP)?
Auf einer Learning Experience Platform (LXP) laufen sämtliche Aspekte des Skillaufbaus zentral zusammen. So erfolgt über sie der Zugriff auf formelle Lernressourcen wie Onlinekurse oder auf einem LMS erstellte interne Weiterbildungsangebote ebenso wie auf informelle Materialien wie Artikel, Videos, Podcasts oder E-Books. Daten rund um Lernfortschritt, Skill-Level oder den Abschluss einzelner Inhalte werden dabei direkt auf ihr erfasst und ausgewertet. Ein zentraler Aspekt zudem: Die Lernaktivitäten werden nicht etwa von oben durch Administratoren gesteuert. Mit LXP verwalten Lernende eigenständig ihre Lernfortschritte anhand aller hierfür nötigen Ressourcen, die direkt in ihre alltäglichen Abläufe integriert sind.
In puncto UI sind Learning Experience Platforms damit deutlich intuitiver als andere Lösungen. Noch wichtiger ist aber, dass sie dabei auch sämtliche Aspekte einer modernen Lern- und Arbeitsumgebung in sich vereinen.
Learning Experience Platforms (LXPs) haben so großen Einfluss auf den E-Learning-Sektor wie kaum eine andere Technologie. Warum das so ist? Weil die richtigen Erfahrungen der Lernenden die Basis für eine strategische und erfolgreiche Lernlösung und nachhaltigen Skillaufbau darstellen. Wie Degreed dies in einer LXP umsetzt, können Sie hier nachlesen.
2. Was ist ein Learning Management System (LMS)?
Ein Learning Management System (LMS) vereint Funktionen zur Erstellung und Bereitstellung von Kursmaterial, Fort- und Weiterbildungsprogrammen mit der Erfassung von Daten zu diesen. Ausgelegt auf die Umsetzung formeller Lernkonzepte und interner Schulungen, werden sie etwa für Kurse rund um das Onboarding von Neuzugängen oder für Kurse zu Compliance-Themen eingesetzt.
Innerhalb von Unternehmen werden LMS in der Regel von speziellen Admin-Teams verwaltet, die die Inhalte bestimmen, die den Beschäftigten zur Verfügung stehen. Dieses Management-Konzept ist nützlich für Top-Down-Lerninitiativen. Was jedoch fehlt, ist die Flexibiliät, von Lernenden außerhalb des Systems abgeschlossene Inhalte und Ressourcen zu erkennen. Lösen lässt sich dies jedoch durch die Zusammenführung mit Learning Experience Platforms. Diese sind auf die Integration mit verschiedensten LMS ausgelegt, sodass Compliance-Kurse und andere unternehmensspezifische Schulungsmaterialien weiterhin genutzt werden können.
3. Worauf ist bei einer Learning Experience Platform in puncto Funktionen zu achten?
Tatsächlich sind die Funktionen weniger wichtig als die Einsatzmöglichkeiten. Funktionen werden laufend ergänzt oder im Zuge technologischer Entwicklungen erweitert. Einsatzmöglichkeiten dagegen bestimmen, wie sich die LXP in Ihre Strategie rund um Lernen und Upskilling einfügt und welche Lösungen Sie nutzen. Bei der Wahl einer LXP sollten Verantwortliche in Talent- und Personalentwicklung auf folgende Aspekte achten:
- Anleitung oder Einblicke zu Skills, die Beschäftigte aufbauen sollten
- Vielfalt der Lernkonzepte und -inhalte (nutzergenerierte Inhalte, soziales Lernen, Artikel, Videos, Kurse usw.). Dies umfasst auch die Möglichkeit, Inhalte zu erstellen, zu syndizieren und abzurufen
- Feedback-System für Fortschritte von Lernenden, das Beschäftigten Orientierung und Unternehmen Transparenz bietet
- Motivation in Form von klaren Karrierewegen und relevanten Entwicklungsmöglichkeiten für Beschäftigte
- Umsetzung von Erkenntnissen der Verhaltensforschung zur Verbindung von Lernenden mit Lernressourcen, Fachkräften und Lernkonzepten
- Möglichkeiten zur Quantifizierung der Skills Ihrer Beschäftigten
4. Welche Unterschiede gibt es zwischen Learning Experience Platforms und HCM-Systemen?
Ganz ähnlich wie bei LMS lässt sich auch ein HCM mit einer Learning Experience Platform integrieren.
Systeme für Human Capital Management sind auf die Verwaltung von Beschäftigten auf Unternehmensebene konzipiert. Ein HCM-System sollte Sie bei Prozessen wie Lohnabrechnung, Sozialleistungen, Arbeitszeiterfassung, Anwesenheit und vielem mehr bei der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen unterstützen. Ein HCM ist also für alles wichtig, was die Einstellung und den Einsatz von Beschäftigten betrifft. Eine LXP wiederum hilft dabei, sie zu fördern und zu halten.
5. Was ist ein Lern-Ökosystem?
Als Lern-Ökosystem wird die Gesamtheit der Tools und Technologien bezeichnet, die in einem Unternehmen für Lern- und Upskilling-Prozesse zur Verfügung stehen. Mit dem Begriff Ökosystem soll dabei der Einfluss verschiedener Plattformen aufeinander beschrieben werden – ähnlich einem natürlichen Ökosystem, in dem sich verschiedene Arten und Umweltfaktoren gegenseitig beeinflussen.
Im Zuge der Entwicklungen im Bereich L&D haben sich auch die Tools und Funktionen weiterentwickelt, die Lernen und Skillaufbau unterstützen sollen. Ein klassisches Lern-Ökosystem eines Unternehmens kann ein HCM-System und eine Learning Experience Platform umfassen, dazu auch ein LMS (oder mehrere) sowie einen Content-Provider.
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